Im vom BMWK geförderten Forschungsprojekt ReadE (ESG-Readiness Network) steht die schnelle, kosteneffektive und automatisierte Einschätzung der energetischen Qualität von Nichtwohngebäuden im Fokus. Diese wurde notwendig aufgrund neuer ökologischer und regulatorischer Anforderungen. Beispiele hierfür sind die EU-Taxonomie-Verordnung sowie Vorgaben der EZB. Seit Anfang 2022 müssen Finanzinstitute Immobilien nach ihrer Energieeffizienz klassifizieren und dies in ihren Geschäftsberichten ausweisen. Dies hat Auswirkungen auf die Konditionen von Immobilienfinanzierungen.
Die Grundlage für die energetische Einschätzung in diesem Projekt bildet die digitale Gebäudeerfassung. Diese wird durch verschiedene digitale Technologien unterstützt und basiert auf dem am Fraunhofer IBP entwickelten Rechenkern zur DIN V 18599. In diesem Rahmen werden drei Pilotliegenschaften durch definierte Prozessschritte erfasst und bewertet. Ziel ist es, aus den durchgeführten digitalen Erfassungen Rückschlüsse für größere Gebäudecluster zu ziehen und die Datenabfrage künftig zu erleichtern.
Das Fraunhofer IBP erhebt flankierend über eine Web-Umfrage Gebäudedaten, die für eine Einschätzung der energetischen Qualität des Gebäudes relevant sind. Diese Daten werden genutzt, um Gebäudetypologien zu bilden, ähnlich wie im Wohnungsbau bereits etabliert. Darüber hinaus erfordert eine höhere energetische Qualität der Gebäudehülle auch entsprechend höhere Anforderungen an den Feuchteschutz der Bauteile durch eine höhere Gebäudedichtheit sowie einen größeren Einfluss von etwaige Wärmebrücken.
Sie können das Forschungsprojekt unterstützen, indem Sie die Daten Ihrer Gewerbeliegenschaft in der nachfolgenden Web-Umfrage eingeben. Die Daten werden anonymisiert gespeichert und ausschließlich für die Typologisierung verwendet.