Vor 20 Jahren, im Herbst 1995, fand das erste WUFI®-Seminar in Holzkirchen statt. Zeitgleich startete der Verkauf von WUFI® 1D (heute WUFI® Pro). Das ist natürlich ein Grund zum Feiern und so nehmen wir dieses Jubiläum zum Anlass, Ihnen 2 Monate lang 20% Rabatt auf alle WUFI®-Programme und -Upgrades zu geben. Die Aktion läuft vom 15. Oktober – 15. Dezember 2015.
Im Aktionszeitraum ist beim Neukauf von WUFI® Pro 5.3 das anstehende Upgrade auf WUFI® Pro 6.0 bereits im ab dann geltenden Kaufpreis von 2300€ enthalten. Sobald dieses zur Verfügung steht, voraussichtlich Ende November 2015, werden Sie per E-Mail informiert. Weitere Informationen hierzu finden Sie ab dem 15. Oktober im Webshop.
WUFI®-Familie steht für 20 Jahre Bauqualität
Mit dem anstehenden Upgrade auf WUFI Pro 6.0 setzt sich die Erfolgsgeschichte der in der Fachwelt etablierten und international anerkannten Software fort. »Dass wir uns seit 20 Jahren erfolgreich am Markt behaupten, spricht für unser Produkt. Jedoch auch die langfristigen internationalen Kundenbeziehungen sind ein wichtiger Teil unseres Erfolgs«, erläutert Dr. Hartwig Künzel, Leiter der Abteilung Hygrothermik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Martin Krus hat er im Jahr 1995 die erste Programmversion entwickelt. Mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung befassten sich die beiden Bauphysiker mit dem Wärme- und Feuchtetransport in Bauteilen, die in enger Korrelation zueinander stehen. Ein erhöhter Feuchtegehalt lässt Wärmeverluste steigen und umgekehrt beeinflussen die Temperaturverhältnisse den Feuchtetransport im Bauteil. Diese gegenseitige Abhängigkeit zu untersuchen und daraus Standards zu definieren, legte den Grundstein für die Entwicklung von WUFI®.
»Schäden an Gebäuden haben einen Umfang angenommen, der nicht nur Fachleute, sondern auch die Öffentlichkeit beunruhigt«, zitiert Focus im Jahr 1993 den damaligen Bundesbauminister. Nach seinen Schätzungen gingen die volkswirtschaftlichen Verluste durch vermeidbare Bauschäden an privaten wie an öffentlichen Bauten in die Milliarden. Pfusch bei Neubauten und Schäden nach mangelhafter Altbausanierung sowie durch Umwelteinflüsse waren nach dem Bauschadensbericht aus dem Jahr 1987 die Hauptursachen. »Das Fraunhofer IBP hat bereits vor mehr als 20 Jahren auf diese Problematik reagiert und begonnen, das Programm WUFI® zu entwickeln. Planer, Architekten und Bauausführende sollten mit diesem Softwaretool Unterstützung bei ihrer täglichen Arbeit finden«, erklärt Prof. Dr. Klaus Peter Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer IBP. »Dabei bot unser weltweit einmaliges Freilandversuchsgelände am Standort Holzkirchen ideale Voraussetzungen, die Berechnungen mit Freiland- und Labordaten wissenschaftlich zu untermauern. Durch den ständigen Vergleich zwischen gemessenen und berechneten Daten entstand ein zuverlässiges Verfahren, das die Gebrauchstauglichkeit eines Gebäudes, eines Bauproduktes oder einer Bauweise bestätigt«, führt er weiter aus.
Was macht WUFI® so einzigartig? Es ist nicht nur die einfache Bedienung, durch die sich die Software trotz komplexer Rechenmodelle auszeichnet. WUFI® leitet sich ab aus dem Begriff Wärme Und Feuchte Instationär und macht die Grundprinzipien und Wechselwirkungen beim Wärme- und Feuchtetransport von Bauteilen unter natürlichen Klimabedingungen transparent. Es vermittelt grundlegende Einsichten in Vorgänge, die sich im Bauteil abspielen und liefert damit Planern, Architekten und Ingenieuren unverzichtbare Entscheidungshilfen für schadenfreies Bauen und Sanieren.
Heute ist WUFI® aus dem Planungs- und Baualltag vieler Büros und Bauprodukthersteller nicht mehr wegzudenken. »Im ersten Jahr verkauften wir WUFI® 1D an fünf Kunden. In den letzten drei Jahren brachten wir mehr als 3 000 Lizenzen auf den Markt«, zeigt Dr. Hartwig Künzel den Produkterfolg auf. Die WUFI®-Familie umfasst alle Aspekte der hygrothermischen Bauteil- und Gebäudesimulation: Ob Schadensfreiheit im Regelquerschnitt sowie an kritischen Stellen wie den Anschlussbereichen einzelner Baukonstruktionen gewährleistet ist, beurteilen die Programmversionen WUFI® Pro und WUFI® 2D. Hingegen decken WUFI® Plus und WUFI® Passive die Gebäudesimulation ab und legen einen zusätzlichen Fokus auf Hygiene und Komfort im Innenraum.
Bis vor wenigen Jahren war das sogenannte Glaser-Verfahren das Standardwerkzeug für die feuchtetechnische Bemessung von Bauteilen. Es erlaubt jedoch ausschließlich eine stationäre, d. h. stark vereinfachte Beurteilung der winterlichen Tauwassergefahr. Einflüsse wie Baufeuchte, Schlagregen, aufsteigende Feuchte, hygroskopische Feuchte oder Sommerkondensation finden keine Berücksichtigung. Die hygrothermische Simulation ermöglicht dagegen eine realitätsnahe Ermittlung der instationären Wärme- und Feuchteverhältnisse in Abhängigkeit vom gemessenen Außenklima und der realen Nutzung, die alle zuvor genannten Effekte mit einschließt. Dadurch erlaubt WUFI eine feuchtetechnische Beurteilung von Bauteilen bei beliebigen Klimarandbedingungen und Nutzungen nicht nur im Jahresverlauf sondern auch langfristig über die Standzeit des Gebäudes. Möglich sind Aussagen zu Schadensmechanismen wie Frost, Schimmel, Holzfäule, Entfestigung von Materalien, Tauwasserbildung an den Oberflächen und innerhalb des Bauteils, Korrosion an Metallteilen usw.. Weiterhin erlaubt WUFI die Optimierung von Bauteilen und Systemen für verschiedene Anwendungsbereiche und Klimastandorte oder beantwortet Fragen zur Austrocknungsdauer neuer oder durch Wasserschäden durchfeuchteter Bauteile.
Die hygrothermische Wechselwirkung zwischen Bauteilen und Raumklima untersucht das Programm WUFI® Plus. Die Verknüpfung von hygrothermischer Bauteilsimulation und energetischer Gebäudesimulation ermöglicht eine integrale Betrachtung der Interaktion von Gebäudehhülle und Innenraum und deren Auswirkungen auf Raumklima, Komfort und Energiebedarf. Anwendung findet die Software beispielsweise bei der Erarbeitung von optimierten Lüftungskonzepten für Wohn- und Bürogebäude oder bei der Auslegung von kombinierten Maßnahmen zur passiven und aktiven Stabilisierung des Raumklimas in Museen oder denkmalgeschützten Altbauten, um Schäden an Bausubstanz und Ausstellungsgegenständen zu vermeiden.
Passivhäuser weisen einen sehr niedrigen Energiebedarf auf. Bei hoher dynamischer Schwankung des Außenklimas oder wenn Kühlung und Entfeuchtung der Raumluft eine große Rolle spielen, sind dynamische Modelle nötig, um das hygrothermische Verhalten eines Gebäudes adäquat abzubilden. Thermische und hygrische Speichermassen lassen sich genauer bemessen, um den Energiebedarf weiter zu optimieren und Komforteinschränkungen, zum Beispiel durch Überhitzung, auszuschließen. Weiterhin erfordert die Übertragung von hoch gedämmten Bauteilen in andere Klimazonen eine dynamisch-hygrothermische Beurteilung, um die Schadensfreiheit sicherzustellen. Deshalb haben das Fraunhofer IBP und das Passive House Institute US (PHIUS) im Jahr 2012 gemeinsam das Programm WUFI® Passive entwickelt, das neben dem Standard-Passivhausnachweis auch noch eine hygrothermische Gebäudesimulation dieses Gebäudes ermöglicht.
Die verschiedenen Produkte der WUFI®-Familie werden inzwischen in über 40 Ländern bei Planern, Bauproduktherstellern, Baufirmen und Sachverständigen aber auch in Forschung Lehre an zahlreichen Bildungseinrichtungen und Universitäten eingesetzt.