Wird ein geneigtes Dach im Zuge einer Sanierung nachträglich mit einer Zwischensparrendämmung versehen, wird häufig die Verlegung einer dampfbremsenden Folie erforderlich. Bei der Sanierung von außen ist eine gängige Variante die Verlegung mit Umschlaufung der Sparren. Dabei wird die Folie von außen um die freigelegten Sparren geführt und mit Anpressleisten seitlich am Sparren befestigt. Dabei gilt es allerdings folgendes zu beachten:
In der aktuellen Fassung der DIN 4108-3 von 2014 werden derartige Konstruktionen nicht als nachweisfrei aufgeführt. In einem Informationsbrief des Dachdecker-Verbands Nordrhein wird dies als Aufforderung zum Simulationsnachweis interpretiert und so auch in die Fachregeln des Zimmererhandwerks [ZVDH 2015] übernommen. Hier heißt es: „Bei Einbau von diffusionshemmenden Bahnen mit Wechsel der Lage von der Bauteilinnenseite zur Bauteilaußenseite ist nach DIN 4108-3 eine Simulation der wärme- und feuchtetechnischen Prozesse erforderlich.“
Um die schlaufenförmige Verlegung von Dampfbremsen im Sanierungsfall realistisch in einer Simulation abbilden zu können, ist eine zweidimensionale Betrachtung z.B. mit WUFI® 2D notwendig. Diese ist sowohl bezüglich der Eingabe als auch bezüglich der Berechnungszeit deutlich aufwändiger als die meist im Dachbereich für den Feuchteschutz ausreichenden eindimensionalen Berechnungen mit WUFI® Pro.
Um diesen Aufwand zumindest in einem Großteil der Fälle zu reduzieren, stellt das IBP einen „Leitfaden zur Berechnung einer schlaufenförmigen Verlegung von Dampfbremsen“ zur Verfügung. Dieser beschreibt, unter welchen Voraussetzungen der Feuchteschutznachweis für die schlaufenförmige Verlegung von Dampfbremsen vereinfacht durch Berechnungen mit der eindimensionalen Version WUFI® Pro durchgeführt werden kann.
Der Leitfaden enthält zudem eine detaillierte Beschreibung, welche Eingaben vorgenommen werden müssen und wie die Auswertung erfolgt. Das Vorgehen wird anhand eines Schritt-für-Schritt-Beispiels verdeutlicht.